Aus dem norwegischen Eikelandsosen, in der Provinz (Fylke) Hordaland, stammt die freundliche und sympathische Folk-Künstlerin Brenda Dahl. Über die Jahre hat sie zahlreiche Musikstücke im Folk- aber auch Folk-Rock-Stil veröffentlicht. Seit 2006 war sie 10 Jahre lang mit ihrem Ein-Frau-Folk-Projekt „Eliwagar“ unterwegs, ehe sie sich 2016 dazu entschied, ihre Musik unter ihrem Künstlernamen „Runahild“ zu veröffentlichen.

Ihre Musik erschafft sie dabei mithilfe alter Folk-Instrumente, wie Leier, Zither, Langeleik, Trommeln und natürlich ihrer weichen, sanften Stimme. Manchmal ist es auch nur Letztere, die einen in schamanisch anmutendem Dauergesang träumen und fallen lässt. Die Musik, die hin und wieder an eine sanfte Version von Nytt Land erinnert, ist dabei stets melodisch und eingängig, zum Teil auch etwas melancholisch. Sanfte Klänge malen Landschaften und mit den rhythmischen Schlägen der Rahmentrommel und Runahilds Stimme fällt es leicht zu entspannen und mit geschlossene Augen auf Reise zu gehen. Das Reiseziel ist dabei offen. Bei Liedern wie „Tåkedis“ (Nebel), „Urd“ oder „Disir“ wird allerdings klar, aus welcher Richtung Runahild kommt, was sie beschäftigt und beeinflusst.
„Seidgaldr“ (März 2017)
Das erste Album „Seidgaldr“ (Seidr = altnordische Art der Zauberei, Galdr = Beschwörung) ist nach ihrer Aussage von verschiedenen Trommelkreisen (zu Jahreskreisfesten, Trommelreisen, etc.) inspiriert, an denen sie teilgenommen hat. Einige Lieder oder Elemente auf Seidgaldr basieren auf improvisierten Aufnahmen und dem Versuch, die Atmosphäre eines Trommelkreises zu erschaffen. Das Album kann als eine Reise ins Unterbewusstsein oder in die Unterwelt beschrieben werden. Runahild drückt das so aus:
Unsere Dunkelheit und Schatten durchwandernd, unser inneres Selbst nährend, Licht aus unseren Wunden erschaffend und höher wachsend, während wir immer tiefer reichen.

„Seidrúnar“ (Oktober 2017)
Während das erste Album „Seidgaldr“ eine Reise in die Unterwelt und das Unterbewusstsein darstellt, um durch die Schatten zu wandern, die Dunkelheit im Inneren zu umarmen und zu heilen, geht es nach Runahild in „Seidrúnar“ um die innere Quelle, die uns mit allem verbindet, was im Universum existiert. Nach einer langen Reise durch den Nebel und die Schatten geht es darum, in der Tiefe unseres Wesens in den inneren Brunnen zu gelangen und in das stille Wasser zu blicken, um die Spiegelung der Sterne und des gesamten Universums zu sehen.
Bei diesem zweiten Album hat sich Runahild entschlossen, weniger auf Worte als auf Energie zu setzen. Sie meint, dass so jeder seine eigene persönliche Reise und seine persönliche Art, seine Spiritualität und Verbindung zur Natur und zum Universum erfährt, was ich ziemlich gut finde. Worte können sehr einschränkend und bindend sein, da sie nur unseren eigenen Ausdruck aus unserer eigenen Perspektive darstellen.
„Wir können alle Magie und Spiritualität erfahren, solange wir uns von dem befreien, was von der Außenwelt als solches definiert wird, und stattdessen suchen, was es in unserem eigenen inneren Selbst bedeutet. Wenn also die Musik, die ich schreibe, zu dir spricht, lass es dich dahin bringen, wohin es soll, lass es dir das Gefühl geben, das es in dir hervorrufen kann, unabhängig davon, welche Emotionen während des Komponierens von mir beschworen wurden. Erlebe es als deine eigene Reise!“
-Runahild

„Seidsang“ (Oktober 2018)
Ziemlich genau ein Jahr nach Veröffentlichung des Albums „Seidrúnar“ (Oktober 2017) erfreute uns Brenda Dahl aka Runahild mit einem neuen Album. Auf „Seidsang“ (Seidr = altnordische Art der Zauberei und Sang für Gesang) finden wir zehn neue Lieder im klassischen Runahild-Stil, also mit Folk-Instrumenten wie Leier, Zither, Langeleik, Trommeln und ihrer wunderschönen Stimme. Musik, Texte, Instrumente, Fotos und Gestaltung hat Brena dabei wieder komplett selbst übernommen.
Brenda schreibt über ihr Album, dass „Seidsang“ der Heilung der heiligen weiblichen Energie gewidmet sei und tief in die Schatten des Unterbewusstseins tauche, nur durch das Licht des Mondes und der Sterne begleitet, um die verborgensten Orte der Seele zu offenbaren, an denen einige Wunden offen blieben, die gepflegt und geheilt werden müssen. Die harmonische, sanfte Musik und ihr leichter Gesang spiegeln diese Absicht wirklich wieder. Das Album wirkt in Bezug auf die Vorgänger etwas ruhiger, sanfter und milder auf den Hörer. Zwar finden alle bekannten Instrumente ihren Weg auf den Langspieler, jedoch halten sich Trommeln und Rhythmus doch etwas zurück. Mehr zu diesem Album lest ihr hier.

„Seidhjallar“ (Januar 2019)
Im Januar 2019 folgt mit „Seidhjallar“ das vierte Album, zu dem ich hier etwas geschrieben habe.

Neben diesen Alben existieren aktuell noch einige „Singles“, die zum Teil Vorläufer der beiden Alben waren.
Høstmånen (Herbst-Mond) – November 2016
Nornir – Dezember 2016
Disir – Dezember 2017
Fullmånesang (Vollmond -Lied) – Juli 2018
Seidsang – Oktober 2018
Ich persönlich hoffe, dass uns Runahild, mit der nötigen Zeit und Kreativität, noch mit weiterer Musik beschenkt. Diese ruhige, reine Musik voller Harmonie und Sanftheit bietet einfach in vielerlei Hinsicht Tiefe, Hörgenuss und auch Entspannung.
Runahild bei Bandcamp.
Die Homepage von Runahild.
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Hallo Christian,
eine sehr schöne Zusammenfassung zu den „frühen“ Alben einer meiner Lieblingskünstlerinnen, Rúnahild.
Und so habe ich auch deinen überaus interessanten und sympathischen Blog mit so viel interessantem Lesestoff entdeckt.
Vielleicht gibt es ja eine Fortsetzung zu Rúnahilds neueren Alben. Ich würde mich freuen.
Liebe Grüße,
Helmut
Hallo Helmut, mangels Zeit bin ich noch nicht dazu gekommen, die neueren Alben mit aufnehmen. Kommt aber bestimmt. Danke für deinen netten Kommentar.