
Das Naturdenkmal „1000jährige Linde“ oder auch „Wittekind-Linde“ (eine Sommer-Linde, bzw. Tilia platyphyllos) findet man in Elbrinxen im Kreis Lippe (NRW) neben einer evangelischen Kirche auf einer Art Gräberfeld mit angrenzendem Friedhof. Es handelt sich hierbei um einen äußerst imposanten Baum, dessen Alter auf bis zu 1000 Jahre geschätzt wird, was ihm sogar einmal den Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde bescherte. Fachleute gehen heute allerdings eher von einem Alter von gut 500 Jahren aus, was für mich nicht weniger beachtlich ist. Die Linde beeindruckt mit 35 Metern Höhe, einem Kronendurchmesser von etwa 30 Metern und einem Stammumfang von bis zu zwölf Metern, was sie zu einer der größten Linden in Deutschland macht. Der Baum gehört gemäß der Stadt Lügde daher auch zu den zehn schönsten Naturdenkmälern Deutschlands und wurde wahrscheinlich zu Zeiten des Wiederaufbau Elbrinxens um 1500 gepflanzt. Die Baumkrone wird seit 1959 durch ein System aus Stahlseilen stabilisiert. Einen Eindruck der gewaltigen Größe bekommt man auch bei diesem Foto: hier klicken (öffnet neue Seite).
Im Oktober 2021 besuchte ich die Wittekind-Linde, über deren Namensgebung ich allerdings bislang nichts weiter finden konnte. Natürlich ist Wittekind/Widukind in dieser Region immer präsent und womöglich hat die Kirche diesen Namen gewählt, da Widukind in der katholischen Kirche als Seliger verehrt wird. Ich hingegen verbinde den Namen mit einer Ehrung des Sachsenkönigs Widukind als heidnischem Widerstandskämpfer gegen Karl den Großen und dessen Missionierungswahn. Völlig unabhängig davon aber ist die Erscheinung dieses alten Baumes wirklich imposant. Sein riesiger Stamm, seine Größe und seine Krone. Steht man vor ihm, fragt man sich, was dieser Baum in seinen mindestens gut 500 Jahren alles gesehen und gehört haben mag. Beeindruckend, ihn zu berühren, ihm zu lauschen, bei ihm innezuhalten.
Ich berührte ihn mit beiden Händen, schloss die Augen und genoss einfach den Moment. Nach ein paar Umrundungen des gewaltigen Stammes, entschied ich mich kurzerhand für das Legen einer Rune (Algiz ᛉ) aus Fundholz am Fuße des Stammes zu Ehren dieser Linde, ihrer Lebensleistung und für ihren weiteren Schutz.
Ein paar Worte, Berührungen und Momente später verließ ich diesen Ort tief beeindruckt.




